Mit einer Sonnenuhr bedankte sich der Heimatverein zum 50-Jahr-Jubiläum bei den Bürgern für die Unterstützung.
Hettingen. Ist es in einem Zeitalter, in dem der Mensch von Computern und von genauesten Zeitsystemen beherrscht wird, überhaupt noch angebracht, eine Zeitmessung, die aus der Antike stammt, in Form einer simplen einfachen „Sonnenuhr“ aufzustellen. Dass dies keine ernstzunehmende Frage ist, zeigte sich bei der schlichten Einweihungsfeier am Sonntagmorgen, die der Dirigent des Männergesangverein Joachim Kirchgeßner auf seinem E-Klavier mit dem Lied „Das ist der Tag des Herrn“ musikalisch eröffnete.
Eine stattliche Anzahl von Hettinger Bürgern begrüßte der Vorsitzende des Heimatvereins Gundolf Scheuermann und ging in seiner kurzen Ausführung auf die einzelnen Großprojekte ein, die der Heimatverein in den 50 Jahren seines Bestehens bereits gestiftet hat. Nach der Neuerrichtung des Kreuzweges, der Generalsanierung des Kriegerhains, der Erstellung des Maurerbrunnens sowie dem großen Spielschiff am Spielplatz folgte jetzt die Sonnenuhr. Alle Projekte mit einem hohen Kostenaufwand waren nur möglich, weil eine große Spendenfreudigkeit herrschte. Mit der Aufstellung einer Sonnenuhr am geschichtsträchtigen „Heddemer Latschari“ möchte der Heimatverein eine großes „Dankeschön“ an die gesamte Dorfgemeinschaft, und den vielen heimischen und auswärtigen großherzigen Spendern sagen, sowie den vielen Helfern, die in den fünf Jahrzehnten den Heimatverein so nachhaltig unterstützt haben.
Er dankte dabei ganz besonders den Initiatoren Gabriele Strittmatter und Karl Mackert sowie dem Firmenchef und Bildhauermeister Arno Bernhard für das gelungene Werk. Dank galt auch Pflastermeister Thomas Schmidt, der die kleine Anlage meisterhaft gestaltet hatte.
Die Sonnenuhr soll nicht nur die Zeit anzeigen, sondern auch auf den geschichtlichen Ursprung des Maurerdorfes hinweisen, führte die Künstlerin und Mitstreiterin Gabriele Strittmatter aus. Orts-und landschaftsbezogen habe man deshalb, den sehr harten Kalkstein den „Blauen“ wie ihn die Hettinger Maurer nannten und der extrem schwer zu bearbeiten ist und der an vielen Häusern in Hettingen verwendet wurde, als Material gewählt. Auf der abgeschrägten Oberseite des ein Meter hohen quadratischen Steinblocks hat der Bildhauermeister Arno Bernhard fächerförmig die Stundenzahl und den Polstab genau nach MEZ eingerichtet. Die geschliffene Fläche dieses „Blauen Kalksteins“ wirkt wie grauer Marmor und der ganze Stein ist wie Gabriele Strittmatter noch hinzufügte „grob archaisch im Äußeren mit feinem marmorisiertem Inneren, so wie die Bewohner des Dorfes sind“.
Gemeinnützige Arbeit gewürdigt Grußworte sprach Ortsvorsteher Volker Mackert, der dem Heimatverein für die fünf Jahrzehnte gemeinnützige Arbeit in Hettingen dankte. Mesnerin Angelika Kirchgeßner, von Pfarrer Balbach beauftragt, sprach das Segensgebet und gab der Sonnenuhr die kirchliche Weihe, während dann zum Abschluss Joachim Kirchgeßner mit der gewaltigen Weise „Die Himmel rühmen“ die Feierstunde beendete.
Viele Teilnehmer inspizierten dann die Steinsäule, auf deren beiden Schauseiten in einer Kartusche der Sinnspruch eingemeißelt steht der da lautet: „Ihr Heddemer macht’s wie die Sonnenuhr und zählt die heit’ren Stunden nur“. der allgemein sehr gegrüßt wurde.